Kategorie-Archiv: Besteckkastengeflüster

„Besteckkastengeflüster“ – Faire Apparaître

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Hallo, da bin ich wieder, euer Michelin-Mädchen. Heute wieder mit einem ganz besonderen Schmankerl. Nach meinem Ausflug zum Taco Temple bin ich jetzt wieder in einem Bereich, den man in Hannover besucht, wenn man richtig schick essen gehen will. 

Ich war heute im „Faire Apparaître“ in der Altstadt, direkt am Leineufer. Ein wunderschönes kleines Restaurant, mit einer exquisiten Auswahl auf der Speisekarte. In diesem schönes Etablissement kann man aber theoretisch alles haben, was man sich vorstellen kann. Die Besonderheit im Apparaître ist nämlich, dass der Koch, Guillaume Favreau, nicht nur einen Michelin-Stern sein Eigen nennt. Zeitgleich ist er nämlich auch noch magisch begabt und hat seinen Fokus darauf gelegt seine Kochkunst zu verbessern. Das bedeutet, das man eine übersichtliche Karte mit wöchentlichen Specials bekommen kann um sich davon zu überzeugen, das er sich den Stern auch wirklich verdient hat. Oder aber man kommt hierher um sich den wahren Schatz kredenzen zu lassen. Monsieur Favreau ist bekannt dafür, das er jede kulinarische Gaumenfreude direkt und per Magie umsetzen kann. Selbstverständlich auf Wunsch auch vor den Augen des Gastes. Und das musste ich einfach ausprobieren.

srzitat In der Tat ist das Faire Apparaître die Adresse für die Upper-Class. Hier gehen sowohl Kanzlerin Beloit, als auch hochrangige Militärs und Botschafter ein und aus. Dafür ist die Sicherheit hier dezenter als in anderen Luxusrestaurants. Begleitschutz ist schon mal dabei, aber eben auch eher eine Person als drei. 
srzitat Strass

srzitat Aber bitte nicht verwechseln. Dezent heißt trotzdem noch: Außerordentlich gut. Wer daran denkt hier einen Job zu erledigen, der sollte sich sehr gut vorbereiten und einen wasserdichten Plan haben. 
srzitat ghoti

Also bestellte ich mir etwas ganz ausgefallenes in der Hoffnung, das ich nicht sofort rausgeschmissen werde. Immerhin stehen die Tiere unter Naturschutz. Naja, es wird ja per Magie erzeugt, also konnte es ja nicht so schlimm sein. Es sollte also Lambtonechsenfilet mit einer weißen Albatrüffelsauce an Rote-Beete-Salat sein. Als Vorspeise hatte ich mir Gänseeier mit Kaviar ausgesucht und als Nachspeise Goldmandeleis mit Chuao-Schokolade. Zum Essen selbst sollte es Champagner, genauer gesagt „Krug Clos d’Ambonnay“ sein.

Selbstverständlich hatte ich keinen direkten Vergleich. Nicht jeder hat etliche tausend Euro zur Verfügung um so ein Menü schon einmal probiert haben zu können. Mich eingeschlossen. Aber ich muss sagen: Es. War. Göttlich. Selten habe ich so ein perfekt zubereitetes Filet gegessen. Trüffel selbst sind schon ein Gedicht, aber weiße Albatrüffel setzen dem Ganzen noch einmal die Krone auf. Die Gänsespiegeleier waren auf den Punkt und viel besser als die, die ich vorher schon mal probiert habe. Ebenso der Kaviar, welcher die Eier hervorragend komplimentierte. Und jetzt weiß ich auch, warum Chuao Schokolade so teuer ist. Selten habe ich so etwas schokoladiges geschmeckt. Die Mandeln waren knackfrisch und vom Geschmack her einwandfrei. 

srzitat Wow. Da läuft mir ja das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur dran denke. Zeit für einen Job, der ausschließlich dafür da ist, die SIN und das Essen zu finanzieren. 
srzitat Justizopfer

Bei so einem hervorragenden Essen habe ich fast vergessen auf meine üblichen Punkte bei einem Restaurant zu achten. Aber auch hier kann ich überhaupt keine Kritik anbringen. Selten habe ich so eine saubere Lokalität vorgefunden. Das Interieur ist absolut passend im neo-klassischen Stil eingerichtet. Hier gibt es nichts zu beanstanden. Sauberheit brauche ich nicht kommentieren, da wird extrem viel wert drauf gelegt.

Zufällig bin ich auch noch Zeuge eines weiteren Highlights geworden. Im Restaurant wurde eine Liveshow von „Eli’s Magic Cast“ aufgezeichnet. Smoke war für den Abend als Walk-Act gebucht und er hat die Chance gleich genutzt. Seine Show war wunderbar und so wie es aussieht ist euer Michelin-Mädchen auch Teil des Casts geworden. Wenn ihr also eine kleine Orkin im dunkelblauen trägerlosen Zoé Abendkleid bemerkt habt: Das war ich. Damit schließe ich jetzt meinen Beitrag zum „Faire Apparaître“ mit dicken 5 von 5 Michelin-Mädchen Sternen. Absolut zu empfehlendes Restaurant.

„Besteckkastengeflüster“ – Taco Temple

Logo - BesteckkastengeflüsterHallo und willkommen zurück in meinem kleinen Food-Blog. Heute habe ich etwas besonders mitgebracht. Ich war in Sachen Fast Food unterwegs. Normalerweise nicht mein Gefilde, ich habe mich aber von nostalgischen Gefühlen leiten lassen. 

Heute ging es zum allseits beliebten Taco Temple. Nach langer Warterzeit hat nun auch endlich eine Filiale in Hannover eröffnet. Gefühlt sollte es hier neben den ganzen anderen Fast Food Läden auch mehrere Tempel geben. Wie ich aber überrascht feststellte, war es das erste Restaurant.

Ich muss allerdings vorwegschicken, das diese Review etwas romantisch verklärt rüberkommen könnte. Als ich ein kleines Ork-Mädchen war, sind wir in den Urlaub häufig nach Dänemark gefahren und haben sowohl auf dem Hin-, als auch auf dem Rückweg immer bei einer Fast Food Kette angehalten. Es waren die seltenen Fällen, dass meine Geschwister und ich überhaupt so etwas bekommen haben. Und es zählt zu meinen liebsten Erinnerungen an meine Kindheit. 

srzitat Ich glaube jeder hat so eine Geschichte aus frühen Tagen. Ich mache auf jeden Fall ständig und immer noch gerne bei Taco Temple halt. Es gibt nichts besseres als die Burritos da. Und zwar in allen Variationen. 
srzitat Graf Zahl

So, das vorweg geschickt geht es jetzt los. Die Filiale hat wie gesagt brandneu in Oberricklingen direkt am Ricklinger Kreisel aufgemacht. Die Eröffnungsfeier war groß und wurde weitreichend mit Gutscheinen und Rabattaktionen beworben.

Direkt nach dem Betreten des Restaurants fühlte ich mich als wenn ich nach Hause kommen würde. Die charakteristische gelb, grün und rote Dekoration war genau wie ich sie in Erinnerung hatte. Am Eingang wurde ich von einem freundlichen Mitarbeiter empfangen, der mir einen schönen Aufenthalt wünschte und mich auf eine der 12 AR-Konsolen aufmerksam machte. Ein netter Service für Leute ohne entsprechende Technik, aber ich habe die Bestellung lieber über mein eigenes Interface aufgegeben. Während der knapp 6 Minuten Wartezeit konnte ich die kitschig-bunte, spanisch anmutende Kulisse eines typischen Taco Temples noch einmal begutachten, die mich gleichwohl amüsierte und wieder mit einem starken „Déjà vu“-Gefühl an früher erinnerte. Somit allerdings nichts Besonderes, sondern ein Standard-Schnellrestaurant. 

Taco-Temple_Logo_credits

Das Essen wird, wie in Taco Temples üblich, mittels Maschinen zubereitet und dann von metamenschlichen Mitarbeitern an die Kunden weitergereicht. Ein netter Wink an vergangene Zeiten und auch viel angenehmer und persönlicher als sein Essen direkt aus einem Automaten entgegen zu nehmen, wie es in anderen Fast Food Ketten üblich ist. Bestellt hatte ich einen Chilliprawn-Taco mit Kringelfritten und Guacamole, sowie einen Really Big Drink™. Hier bietet Taco Temple die Möglichkeit eine kleine, mittlere oder große Portion zu bestellen. Und das netterweise ohne eine Empfehlung auszusprechen welcher Metatyp sich denn für welches Menü am besten eignet. Das mag dem Otto Normalnutzer nicht auffallen aber ich finde es sehr erfrischend mir nicht, mittels unterschwelligem Rassismus, vorschreiben lassen zu müssen welche Menügröße ich bestellen sollte. Bezahlung findet hier nicht nur in der AR statt, sondern kann überraschenderweise ebenfalls per Barstick erfolgen. Auch das eine interessante Abweichung zu anderen Ketten.

Auf dem Weg zu einem Sitz hab ich mich erst über den ganzen Platz um die Tische gewundert, sind doch solche Läden in der Regel viel dichter gepackt, um mehr Leute unterbringen zu können. Bis mir aufgefallen ist, das die meisten Tische per Knopfdruck hochgefahren werden konnten und auch die Stühle nicht nur breiter, sondern ebenfalls höhenverstellbar waren und auch versenkbare Lehnen hatten. Damit war das gesamte Restaurant trollgerecht, was nicht jeder Laden von sich behaupten kann. Ein Pluspunkt auf Seiten von Taco Temple.

Leider muss ich sagen, dass das Essen noch etwas mehr Arbeit vertragen könnte. Die maschinelle Zubereitung (gegen die ich per sé nichts habe) scheint noch nicht richtig eingestellt zu sein. Der Taco war durchgesappscht, die Guacamole etwas „geradeaus“ und die Fritten waren nicht kringelig genug (wobei das zugegebenermaßen sehr subjektiv ist, ich hab das anders in Erinnerung). Dafür war die Menge ausreichend. Ich habe mich für eine kleine Portion entschieden und hab mich danach nicht vollgefressen, aber dennoch gesättigt gefühlt. Und das zu einem fairen (wenn auch rabattierten) Preis.

srzitat Dann haben sie die Maschinen wohl eingestellt seitdem. Als ich da war, war der Taco knusprig und der Salat knackfrisch. War nichts zu beanstanden und lecker.
srzitat Justizopfer
 

Wie immer habe ich noch einen Blick in die sanitären Anlagen geworfen, aber bei einem brandneuen Restaurant habe ich da nichts zu beanstanden gehabt. Funktionelle, aber saubere und vor allem ebenfalls metafreundliche Toiletten in ausreichender Anzahl waren vorhanden. 

Fazit: Nostalgische Verklärung und das Feeling des Neuen haben sich hier stark abgewechselt. Das Restaurant war technisch auf dem neuesten Stand und das wenige Personal war freundlich und zuvorkommend. Das Essen war allerdings im besten Fall medioker und hielt nicht den Standard, den das Äußere versprach. Sehr schade.

Ich vergebe 3 von 5 Michelin-Mädchen-Sternen! ***
(Einen im Sinn, aufgrund der Nostalgie, aber objektiv kann ich nicht mit gutem Gewissen mehr geben.)

„Besteckkastengeflüster“ – Elektra (Grieche)

Logo - BesteckkastengeflüsterHeute war ich also in Sachen Grieche unterwegs. Das „Elektra“ war das Restaurant meiner Wahl.

Von außen nicht gerade spektakulär, den Parkplatz direkt vorm Fenster, wird einem per altmodischem Schaukasten, aber auch AR-Einblendung gleich die Karte des Hauses präsentiert, aber dazu später. Innen betritt man  den fast schon üblichen Griechen-Kitsch. Amphoren, Weinlaub, Marmorbüsten und die obligatorischen Klänge einer Balkanpopband, hinter all das kann man also ein Häkchen setzen.  Der Gastraum ist leicht verwinkelt, die Decke etwas niedrig, das könnte ein Problem für Trolle werden, aber es hat irgendwie was Gemütliches.

Der Servicemensch kam direkt auf mich zu und ich wurde sehr freundlich begrüßt. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für eine der kleinen Sitznischen am Fenster, auch wenn der Ausblick nicht sonderlich spannend war. Nach dem ich nach meinem Getränkewunsch gefragt und mir sogar eine kleine Auswahl griechischer Weine genannt wurde, studierte ich die Speisekarte. Ganz oldschool in der Handoutvariante, da ich keine Lust hatte mich durch das AR-Menü zu wühlen, das beim ersten Blick extrem unübersichtlich war, und ich hatte keine Lust mir den hundertsten Olivenzweig und andere kitschige Illustrationen anzugucken. Die kleine Mappe lag gut in der Hand, war ordentlich und sauber und glücklicherweise von schlechten Bildchen verschont.  So wirklich überraschte hier bei den Speisen aber nichts. Das Angebot umfasste alle üblichen griechischen Speisen, die Klassiker sozusagen. Von Gyros über Souflaki, zu Bifteki, Kritharaki und Mezedes (den kleinen tapasähnlichen Vorspeisen) Eine Saison- oder Wochenkarte suchte man leider vergebens, weder in der Karte an sich, noch in der AR-Version.

Ich entschied mich also für gefüllte Weinblätter als Vorspeise und als Hauptgang Lammkottelets mit Auberginen. Habe ich eigentlich erwähnt, dass es das Essen hier in der echten und in der Soy-Variante erhältlich ist? Die Preise sind entsprechend unterschiedlich, aber klingen durchaus erstmal human. Das Essen ließ auch nicht lange auf sich warten, nach insgesamt 20 Minuten wurde es serviert.  Auf riesigen, stylishen Tellern, sehr ansprechend angerichtet, bestätigte der Geschmack auch das, was Aussehen und Duft versprachen. Das Lamm war perfekt gebraten, die Aubergine gut gegrillt und kein Fettschwamm. Kleine Abzüge in der B-Note gab es beim Tzatziki zu den mit Reis gefüllten Weinblättern, das ein wenig fad daherkam. Die Portionsgrößen (ich hatte die Soyvariante bestellt) waren dem Preis angemessen, vielleicht sogar schon ein bißchen viel des Guten. Zu schaffen war beides zusammen für mich nicht und das obwohl ich, dank orkischem Müllsackmagen, eine gute Esserin bin.

Der Service war sehr aufmerksam, hat mein beizeiten leeres Glas umgehend bemerkt und hat ein neues Getränkeangebot gemacht und auch die leeren Teller wurden flugs abgeräumt. Die Dessertkarte habe ich zwar kurz beäugt, diesmal nur AR, aber bei der Aussicht auf generische Eiskreationen und den nicht zu umgehenden griechischen Joghurt mit Honig und Walnüssen und dem Füllstand meines Magens, lehnte ich dankend ab. Nach kurzem Fingerzeig kam die Rechnung  dann auf einem kleinen Tablett mit einem gut gekühlten Ouzo zum Nachspülen. Amüsant und sympathisch war dabei, dass der schmucke Servicemensch mit mir zusammen trank „damit ich jemanden zum Anstoßen habe…“. Ich hätte aber auch einfach die dezent angezeigte Abbuchungsanfrage auf dem Kom bestätigen können, aber das wäre nicht so nett gewesen.

Erwähnenswert sind natürlich noch die sanitären Anlagen, denn die sind in den meisten Fällen ein Indikator für die Sauberkeit und Hygiene des gesamten Lokals. Hier kann ich mich deutlich kurz fassen. Sie präsentierten sich vielleicht nicht im neuesten Design, aber (zumindest auf der Damentoilette) in einwandfrei sauberem Zustand und groß genug für alle Metavarianten. Einziges Manko war der leere Duftspender, der im Hinblick auf Tzatziki und Zwiebeln in Massen vielleicht zu einem harmonischeren Ambiente beigetragen hätte. Man kann also davon ausgehen, dass Betreiber und Personal wissen was sie wie und wie oft sauberzuhalten haben.

Fazit: Von außen nicht unbedingt einladendes, aber innen gemütliches Restaurant mit einem fähigen Koch und aufmerksamen und nettem Personal. Das  Preis-Leistungsverhältnis stimmt deutlich und die Sauberkeit auch.

Ich vergebe 4 von 5 Michelin-Mädchen-Sternen! ****

 Hier gibt es übrigens eine Bundeskegelbahn mit 10 Lanes aufgeteilt in 5 Bereiche. In jedem kann man seine Ruhe haben und die White-Noise Generatoren sind auf einem guten Standard. Man sollte nur wissen, wann die Kegelclubs da sind, oder reservieren, dann hat man eine Chance. Es gibt das ein oder andere Gesetz, das bei einer Kegelpartie entschieden wurde. Glaubt mir.  
 Strass