Mir ist vor kurzem ein Bericht in die Hände gefallen, den ich als sehr verstörend empfunden habe. Ich dachte mir, das ist etwas, was alle angeht, das kann ich nicht hinterm Berg halten. Es ist ein Obduktionsbericht, der im Institut für paranormale Wesen an einem Ghul durchgeführt wurde. Aber lest lieber selbst.
###Beginne Datentransfer###
###Verschlüsselungsalgorhythmus Teta-6 aktiviert###
###Obduktionsbericht IPW-40031-QZ###
Obduktionsbericht vom 02.01.2073
Bei dem zur Obduktion vorliegendem Tier handelt es sich um eine etwa 17 Jahre alte weibliche Ghulin mit einer Größe von 167cm und einem Gewicht von 47,9 kg. Die Sektion findet am 02.01.2073 im Institut für paranormale Wesen in Gegenwart vom Assistenten Herrn Yasil statt, der für die magische Begutachtung zuständig ist.
Vorbericht
Das Tier verstarb unter ungeklärten Umständen vermutlich am 31.12.2072 und wurde nach Auffindung zur Untersuchung in das Institut verbracht.
Äussere Besichtigung
Die Sektion findet drei Tage nach dem Tod des Tieres statt (02.01.2073). Das Subjekt liegt in Rückenlage und der Allgemeinzustand ist aussergewöhnliche gut. Das Tier besitzt keine offensichtlichen Wundmerkmale oder Narbengewebe, die bei Raubtieren dieser Art die Regel darstellen.
Die Leichenkälte ist über den gesamten Tierkörper feststellbar. Die Leichenstarre beginnt sich von distal her langsam wieder aufzulösen. Kiefergelenke und alle proximalen Gliedmaßengelenke sind passiv nicht beweglich. Die Cornea ist beidseitig leicht getrübt und der Augentugor mäßig vermindert. Fäulniszeichen sind an der rechten Abdominalgegend nahe der Linea alba zu erkennen. Dort befindet sich eine etwa handgroße graugrüne Verfärbung.
Bei der Besichtigung der Scheide fällt der Austritt von zähflüssigen weiß gelblichen Schleim auf. Der Schleim befindet sich auch an der abgezogenen Haut um die Vulva herum. Der Anus wie auch der Analbereich ist mit dünnflüssigem Kot verschmutzt.
Ich erspar euch jetzt mal das ganze weitere medizinischen Geschwafel und springe gleich zu den wichtigen Stellen
Justizopfer
[…]
Epikrise
Die Hauptdiagnose des vorliegenden Falles ist ein durch die Mutation des Ghilani wichtiviridae induziertes Pankreaskarzinom.
Die Mutation ist in ihrer Form völlig neuartig und scheint nicht auf evolutionärem Wege entstanden zu sein. Herr Yasil bestätigt, das die thaumaturgischen Untersuchungen einen erhöhten Stoffwechsel bei dem Subjekt ergeben haben, wie er bei MMVV-III-Infizierten nicht vorkommen sollte. Zusätzlich ist eine beschleunigte Zellregenerierung festgestellt worden. Im Bereich des linken Thorax weist das Subjekt eine sehr gut verheilte Stichwunde auf, die unmittelbar vor dem Tode zugefügt wurde und bereits kurativ auf dem Wege der Besserung war.
[…]
Todesursache
Das Tier verstarb durch akutes kardiovaskuläres Versagen infolge einer Punktion des Ventriculus cordis sinister.
###Deaktiviere Verschlüsselung###
###Beende Datentransfer###
Wer übrigens Interesse an dem gesamten Bericht hat, der möge sich bitte melden. Keine zwei Stunden, nachdem ich das File extrahiert hatte, ist es übrigens gänzlich aus der Matrix verschwunden. Irgendwer ist also neben mir noch darauf aufmerksam geworden und der Meinung, das es niemanden was angeht, was mit der Ghulin so passiert ist. Stellt euch vor, das die hochinfektiösen Viecher auch noch regenerative Fähigkeiten haben. Ich bin beileibe kein Panikmacher, aber die Vorstellung, das man dem Virus praktisch gar nicht mehr beikommen kann, läßt mich schon ein bisschen gruseln.
Im kompletten Bericht, gehen sie genauer auf die Strahlung und die chemischen Stoffe ein, die sie in dem Körper gefunden haben. Die Zusammensetzung läßt darauf schließen, dass das Subjekt in der Nordstadt um den De-Haën-Platz gelebt hat und sich die DNA durch diesen Cocktail verändert hat. Die Chancen sind also gut, das es sich um einen Einzelfall handelt.
ghoti
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Uh, nicht gut. Ghule scheinen gerade groß angesagt zu sein, wenn es um Trouble geht. Hier in Köln scheint irgendwas im Bereich Knapsack vorzugehen, da waren die Ghule eh schon immer schwer aktiv.
Berichten zufolge ist gestern am frühen Abend ein „irgendwie tot aussehender Typ mit grauer Haut und komisch afrikanischer Klamotte“ in ne Bank am Rande von Chorweiler gegangen und hat da wohl irgendwas geregelt. Angeblich hatte er verdammt lange Arme und Beine und nen krummen Rücken. Er kam mit nem Schläger-Ork im Miniauto und fuhr in ner Stretchlimo, die kurz nach ihm vor der Bank hielt.
Ähmja… Ich stell mal meine Lauscher auf, weil der Typ trug zwar Sonnenbrille, aber angeblich hatte er weiße Augen und roch nicht gerade nach Rosenblüten.
Naja, ist natürlich die Frage, inwieweit die zusammenhängen. Ich behaupte nämlich gar nicht.
@Winter137: Deine Beschreibung… das klingt irgendwie verdammt nach Sasabonsam – westafrikanischen Ghulen, die da unten, in Asamando die dominante Spezies sind… was treibt so einer im schönen Köln? – Weil, unauffällig sind die Brüder ja nun wirklich nicht!